Nach dem Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) IV 60/55 U vom 28. März 1957 (Sammlung der Entscheidungen des Bundesfinanzhofs Bd. 64 S. 514 -- BFH 64, 514 --, BStBl III 1957, 192) müßten die Wohnräume nach ihrer Fertigstellung für die Dauer des Begünstigungszeitraums tatsächlich von Landarbeitern bewohnt oder benutzt werden, die im Betrieb des Stpfl. tätig sind.

Dem FG ist zu folgen, wenn es unter Berufung auf das Urteil des Senats IV 60/55 U davon ausging, daß die Vergünstigung nur zugebilligt werden kann, wenn und soweit im Betrieb des Landwirts tätige Landarbeiter die Wohnräume der als Landarbeiterwohnungen dienenden landwirtschaftlichen Betriebsgebäude tatsächlich bewohnen.

Als ein Bewohnen der beiden Dachgeschoßwohnungen durch Landarbeiter im Sinn der Verordnung kann das Bewohnen durch vorübergehend im Betrieb des Stpfl. tätige Aushilfskräfte nicht angesehen werden (vgl. Urteil des Senats IV 60/55 U).

Denn neben den Heilberufen sind durch § 4 Nr. 14 UStG 1967 auch die Heilhilfsberufe begünstigt -- so ausdrücklich die Krankengymnasten, ferner die ihnen nach der Rechtsprechung des BFH ähnlichen Heilmasseure (vgl. Urteile vom 26. November 1970 IV 60/55, BFHE 101, 115, BStBl II 1971, 249, und vom 21. Oktober 1971 V R 19/71, BFHE 103, 289, BStBl II 1972, 78) --, obwohl die Heilhilfstätigkeit (z. B. diejenige eines medizinischen Masseurs) keine Ausübung der Heilkunde im Sinne des § 1 Abs. 2 HeilprG ist (vgl. zu den Unterscheidungsmerkmalen zwischen den Heilhilfstätigkeiten und der Ausübung der Heilkunde BVerwG-Urteil vom 25. Juni 1970 I C 53.66, BVerwGE 35, 308).

Das FG gehe zwar mit der Rechtsprechung des BFH (Urteile vom 28. März 1957 IV 60/55 U, BFHE 64, 514, BStBl III 1957, 192; vom 8. Mai 1958 IV 211/57, Steuerrechtsprechung in Karteiform - StRK - EStG, zu § 3 Landarbeiterwohnungsbau-VO, Rechtsspruch 2; vom 14. Oktober 1966 IV 348/62, BFHE 87, 384, BStBl III 1967, 174) davon aus, daß auch Saisonarbeiter Landarbeiter im Sinne der landarbeiterwohnungsbau-VO seien.